Exkurs: Nahrungsfette und Blutfette

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1. Blutfette

Weithin besteht die Annahme bzw. Angst, dass sich durch einen erhöhten Verzehr von Nahrungsfetten die Blutfettwerte erhöhen könnten. Erhöhen wird in diesem Zusammenhang gleichgesetzt mit verschlechtern.

Cholesterin

Die Framingham-Herz-Studie, welche seit 1948 Daten über die Risikofaktoren für bestimmte Erkrankungen, unter anderem Demenz ermittelt, kommt zu dem Schluss, dass ein "von Natur aus niedriger Gesamtcholesterinspiegel mit schlechteren Leistungen bei kognitiven Messverfahren in Zusammenhang steht". Hieraus lässt sich schließen, dass Cholesterin einen Schutzfaktor für das Gehirn darstellt.

Die australische Studie "Path Study" der Nationaluniversität in Canberra zeigt, dass hochnormale Blutfettwerte ebenfalls die Gehirngesundheit von nicht an Diabetes erkrankten Personen beeinflussen können. Wenn wir von Cholesterinwerten sprechen, meinen wir zunächst einmal den Wert des Gesamtcholesterins in der Blutanalyse. Dieser stellt die Summe der Werte des HDL-Cholesterins, LDL-Cholesterins und VLDL-Cholesterins dar. Die Angabe dieser Werte erfolgt in mg/dl. Hierbei gibt es folgende


Referenzwerte Gesamtcholesterin

< 190 mg/dl (Diabetiker < 180 mg/dl)

HDL: > 40 mg/dl

LDL <115 mg/dl


Der Gesamtcholesterinwert ist als einzig betrachteter Wert jedoch nicht aussagekräftig.

Wichtig ist, die Einzelbestandteile in ihrem Verhältnis zu betrachten. Der LDL/HDL-Quotient sollte <3 sein. Durch eine vermehrte Kohlenhydratzufuhr und verminderte Fettzufuhr kommt es zu einem ungünstigen Anstieg dieses Quotienten. HDL hat laut aktuellen wissenschaftlichen Kenntnissen eine günstige Wirkung auf koronare Herzkrankheit (KHK) und Arteriosklerose. Im Gegensatz dazu sei LDL-Cholesterin für die Entstehung dieser Krankheiten zuständig. Zahlreiche Studien weisen aber bereits darauf hin, dass eine fettreiche, kohlenhydratarme Ernährung die Cholesterinwerte im Blut eher positiv beeinflusst, d.h., dass sich das Blutfettprofil verbessert, also die HDL-Cholesterinwerte sich erhöhen und die LDL-Cholesterinwerte sinken. Bei der allgemein üblichen Standardernährung des deutschen Bundesbürgers, gekennzeichnet durch einen gleichzeitig hohen Verzehr von Fett und Kohlenhydraten verschlechtert sich das Fettprofil. Hierbei würde der HDL-Cholesterinwert sinken.

Ein Beispiel dafür wäre die Leberkäsesemmel, Pizza, Burger, Currywurst mit Pommes, etc. Gesättigte Fettsäuren heben im Vergleich zu einer kohlenhydratreichen Ernährung das HDL-Cholesterin. Mehrfach ungesättigte Fettsäuren, wie Omega-6-Fettsäuren und Omega-3-Fettsäuren in hohen Dosen führen zu einem Abfall des HDL-Cholesterins. Transfettsäuren senken das HDL-Cholesterin. Sollte unter ketogener Ernährung der Gesamt-Cholesterinwert ansteigen, so ist es meistens der Fall, dass hierbei der positive HDL-Cholesterinwert ebenfalls stark ansteigt. Es ist somit sinnvoll, die Blutfettwerte regelmäßig, insbesondere vor Beginn einer Ernährungsumstellung kontrollieren zu lassen.


LDL

LDL ist ein Transportprotein und steht für Low density Lipoprotein. Es ist ein fetthaltiges Protein von geringer Dichte und versorgt die Neuronen (Nervenzellen) mit lebenswichtigem Cholesterin. Die Schädigung von Herzkranzgefässen (Koronararterien) passiert durch oxidiertes LDL. Das bedeutet, dass das LDL geschädigt ist und seine Aufgabe nicht mehr vollständig erfüllen kann. Ursachen hierfür sind Glukosemoleküle, die sich an das LDL-Molekül anheften.

Trigylceride

Bisherige Studienergebnisse bezüglich der Folgen einer ketogenen Ernährung für die Blutfettwerte fallen sehr unterschiedlich aus. Selbstverständlich muss bei jeder Studie auch der Auftraggeber und dessen Zielsetzung berücksichtigt werden. Entscheidend auf unseren Fettstoffwechsel wirkt sich jedoch grundsätzlich die Zusammensetzung der Nahrungsfette aus. In neueren Studien konnte gezeigt werden, dass eine kohlenhydratarme Ernährung mit einem hohen Anteil an einfach ungesättigten Fettsäuren, sowie einem niedrigen Anteil an gesättigten Fettsäuren und zusätzlich einer Supplementierung von Omega-3-Fettsäuren eine starke Senkung des Triglyceridspiegels zur Folge hatte.



Der aktuelle Richtwert für Triglyceride beträgt max. 200 mg/dl.



Fette in der ketogenen Ernährung

Im Gegensatz zum allgemeinen Bild über Fette werden für eine ketogene Ernährung gesättigte Fette weder als schlecht noch als "böse" angesehen. Im Gegenteil: MCT-Fette, die zu den gesättigten Fettsäuren zählen, sind notwendig, um überhaupt Ketonkörper zu bilden.



Nichtsdestotrotz ist es essentiell, den Anteil an Omega-3-Fettsäuren anzuheben, um ein gutes Fettsäureprofil zu erhalten. Das heißt, dass gesättigte Fettsäuren und dabei insbesondere MCT-Fette und mehrfach ungesättigte Fettsäuren, dabei insbesondere Omega-3-Fette, die Basis der ketogenen Ernährung bilden.


Gesättigte Fettsäuren

Gesättigte Fettsäuren sind Bestandteile von Lebensmitteln tierischer Herkunft, aber auch von Kokosfett und Palmkernöl, in geringem Anteil auch von anderen Pflanzenölen.

Omega-6-Fettsäuren

Sie gehören zu den essenziellen Fettsäuren und müssen dem Körper daher über die Nahrung zugeführt werden. Die meisten Menschen nehmen jedoch eine deutlich zu hohe Menge an Omega-6-Fettsäuren über ihre Nahrung auf, was sich aufgrund der entzündungsfördernden Wirkung von Omega-6 nachteilig auf die Gesundheit auswirken kann.


Quellen:

Fleisch, Wurstwaren, verarbeitete Milchprodukte wie Käse, Butter und Hühnereier, Sojaöl, Sonnenblumenöl, Olivenöl